Mobbing am Arbeitsplatz und die Folgen
Nach neueren Schätzungen werden über 1,6 Millionen Arbeitnehmer Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz. Die Folgen der systematischen Schikane durch die Kollegen oder Vorgesetzten sind gravierend: Verstimmungen, Unwohlsein bis hin zu ernsten psychischen und körperlichen Erkrankungen können den Betroffenen das Leben zur Hölle machen.
Psychischer Druck
Studien zufolge aktiviert soziale Ausgrenzung das gleiche Hirnareal wie starke körperliche Schmerzen. Die Betroffenen werden wütend, traurig oder fühlen gar nichts mehr. Knapp 10 % der Mobbingopfer leiden unter Depressionen und einem eingeschränkten Selbstwertgefühl. Das kann bis zu Selbstmordgedanken reichen. Schlafstörungen oder Alpträume, eine allgemeine Nervosität und Gereiztheit schränken das Wohlbefinden ein und führen zu Problemen im Privatleben. Die Gedanken beginnen zu kreisen und drehen sich ständig um die Arbeit. Die Angst vor dem nächsten Mobbingangriff lähmt und eine allgemeine Verzweiflung stellt sich ein. Manche Betroffene lindern ihre Beschwerden mit Medikamenten oder Alkohol, das Risiko einer Suchterkrankung steigt.
Körperliche Folgen
Fortlaufender psychischer Druck bleibt nicht ohne körperliche Folgen. Verspannungen, Magen- und Darmproblemen oder häufigen Kopfschmerzen beeinträchtigen Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz und führen zu zahlreichen ärztlichen Untersuchungen und Krankschreibungen. Anfängliche Symptome neigen zur Chronifizierung, das heißt, sie bleiben bestehen, auch wenn die auslösende Mobbingsituation nicht mehr gegeben ist. Neben dem persönlichen Leid der Betroffenen verursacht dies auch enorme finanzielle Schäden: Laut Schätzungen belaufen sich die Kosten durch Folgeerkrankungen, Arbeitsunfähigkeit und Berentung auf bis zu 50 Milliarden Euro im Jahr.
Arbeitsqualität beeinträchtigt
Mobbing am Arbeitsplatz führt bei den Betroffenen zu einem Nachlassen der Arbeitsqualität. Ein perfider Kreislauf: Die geringere Arbeitsleistung dient als Vorwand für neuerlichen Druck durch mobbende Kollegen oder Vorgesetzte. Demotivation, Zweifel an der eigenen Leistungsfähigkeit und innere Kündigung sind das Ergebnis.
Folgen für den Arbeitgeber
Ein erhöhter Krankenstand und eingeschränkte Arbeitsleistungen betreffen Unternehmen direkt. Abgesehen von den Kosten führt Mobbing am Arbeitsplatz zu einem vergifteten Betriebsklima und gefährdet damit Innovationen und Abläufe. Der Arbeitgeber erleidet zudem einen Imageschaden und wird für potenzielle Bewerber unattraktiv.
Fazit
Laut Erhebungen wurde jeder 8. Arbeitnehmer schon Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz. Über 40 % der Betroffenen erkranken 6 Wochen nach Beginn der Mobbingattacke. Die Lebensqualität wird erheblich eingeschränkt, schwerwiegende körperliche und psychische Erkrankungen sind die Folgen. Sind Sie selbst von Mobbing am Arbeitsplatz betroffen, zögern Sie also nicht, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen.
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